Was ist marc augé?

Marc Augé ist ein französischer Anthropologe und Soziologe, der für seine Arbeiten über die globalisierte Welt und die Konzepte von Nicht-Orten und Überfluss bekannt ist. Er wurde am 2. August 1935 in Poitiers geboren.

Augé studierte Literatur an der École Normale Supérieure in Paris und erlangte einen Abschluss in Geschichte. Anschließend schloss er sich dem Institut français d'Afrique Noire (heute Bordeaux Montaigne University) an, wo er seine anthropologischen Studien über afrikanische Gesellschaften begann.

Er hat zahlreiche Bücher zu verschiedenen Themen veröffentlicht, darunter Ethnologie, Soziologie und Geschichte. Eines seiner bekanntesten Werke ist "L'Ethnologue et le Plebien" (1962), in dem er die Rolle des Anthropologen in der modernen Gesellschaft diskutiert.

Ein weiteres wichtiges Konzept, das Augé geprägt hat, ist das des "Nicht-Ortes" (non-lieux). Er beschreibt damit Orte wie Flughäfen, Supermärkte oder Autobahnkreuze, die aufgrund ihrer funktionalen Natur und der Anonymität der Menschen, die sie nutzen, keine spezifischen kulturellen und historischen Identitäten haben.

Augé argumentiert, dass in der modernen globalisierten Welt immer mehr solcher Nicht-Orte entstehen, die dazu beitragen, das Gefühl des Verlusts von Identität und Gemeinschaft zu verstärken. Diese Ideen wurden in seinem Buch "Nicht-Orte: Raum, Anthropologie der Supermodernität" (1992) weiter ausgearbeitet.

Marc Augé hat auch zu anderen Themen geschrieben, wie z.B. zum Konzept des "Überflusses". In seinem Buch "Überflüssige Menschen" (1999) untersucht er, wie die moderne Konsumgesellschaft dazu führt, dass Menschen zu "überflüssigen" Individuen werden, die von der Gesellschaft marginalisiert werden.

Augé hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Grand Prix de l'Académie française und den Grand Prix Gobert der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres.

Er ist immer noch aktiv in der Forschung und Lehre tätig und gilt als einer der einflussreichsten Anthropologen und Soziologen seiner Generation.